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Im Härtetest

die Norit Outdoorhose in Aktion

Ein Urlaub in den Alpen ist eine große Herausforderung – nicht nur für einen selbst, auch die Kleidung wird dabei ganz schön beansprucht. Raue Felsen, feuchte Höhlen und steile Kletterpfade verlangen dem Material einiges ab. Genau diese Bedingungen sind perfekt für einen Härtetest meiner neuen Wanderhose – der Norit. Wie sich das Maier-Sports-Modell geschlagen hat und was ich auf meiner Reise alles erlebt habe, erfahrt ihr hier.

Chris
Von Chris

Norit Outdoorhose – leicht und komfortabel

Der große Sommerurlaub stand an und meine alte Hose hatte ihre besten Zeiten definitiv hinter sich. Von Maier-Sports-Outdoorbekleidung hatte ich schon viel gehört – auch dass dieser Hersteller für jeden die richtige Größe bereithält. Bisher hatte ich immer Probleme, Hosen in genau meiner Länge zu finden. Einzig eine Regenjacke besaß ich schon lange von Maier Sports und erfreue mich noch heute an ihr. Somit ist es nun an der Zeit, auch die Hosen des Passformspezialisten auszutesten.

Dank des „Wanderhosen Ratgebers“ fand ich schnell meinen Favoriten – und auf der Instagram-Seite von Maier Sports die Anzeige „Härtetester gesucht“. Das war meine Chance. Denn neben ausgedehnten Spaziergängen und Wanderungen stand bei unserem Sommerurlaub noch viel mehr auf dem Programm, wie:

  • Begehung eines feuchten, unterirdischen Stollens
  • Aufstieg auf über 2.000 m ü. M. bei heißem Wetter
  • Extrembelastung im Klettersteig 

Meine Bewerbung als Härtetester muss Wirkung gezeigt haben, denn ich bekam neben der gewünschten Hose – der Norit 2.0 – auch noch eine kurze Variante, die Norit Short, sowie einige Shirts vom Hersteller zugeschickt, welche sich nun auch mit uns auf den Weg Richtung Alpen machten.

Beide Hosen sind auf den ersten Blick sehr leicht und angenehm in der Haptik. Die Reißverschlüsse sind gut verarbeitet und leicht zu öffnen. Bei den seitlichen Reißverschlüssen an den Beinen stieß ich auch auf die erste Besonderheit: Sie schließen nach unten. Dies lässt einen beim Gehen zuerst immer wieder prüfen, ob die Taschen auch wirklich zu sind – üblicherweise ist man gewohnt, dass der Zipper oben ist. Es zeigt sich aber schnell, dass diese Schließrichtung verhindert, dass sich die Verschlüsse öffnen und so etwas unbemerkt aus der Tasche fällt.

Eine weitere Entdeckung war, dass die Beintasche der Hosen sehr geräumig ist und sich so Topos oder ganze Wanderkarten darin verstauen lassen. Beim Anziehen der Hosen erstaunte mich das angenehme Gefühl des Stoffs auf der Haut: leicht kühl, ganz leicht und weich. Nähte spürte man auch nicht. Ob das Material aber den harten Einsätzen standhalten würde, die wir geplant hatten?

Top-Performance bei extremen Bedingungen

Der Hosenbund ist dank eines eingearbeiteten Gummibundes mit Flexzone sehr angenehm und für leichtere Touren ohne Weiteres ohne Gürtel zu tragen. Das verhindert auch nerviges Reiben des Rucksacks. Der zusätzlich zum Verschlusshaken angebrachte, innenliegende Knopf verhindert ein versehentliches Aufgehen des Verschlusses, was sehr praktisch ist, gerade wenn man den Hüftgurt des Rucksacks etwas enger schließt.

Unser erstes Ziel war das Sigriswiler Rothorn und die Begehung eines unterirdischen Stollens, des Schaflochs. Der Stollen führt quer durch den Berg auf die andere Seite des Rothorns. Das Schafloch, eine ehemalige riesige Eishöhle, wurde mit dem Stollen von den Eidgenossen künstlich erweitert, um das Berner Oberland vor Eindringlingen zu schützen, und ist nicht nur geschichtlich gesehen eine aufregende Erfahrung.

Das heiße, spätsommerliche Wetter und die Steigung von 900 Höhenmetern auf 2.051 m ü. M. brachte uns kräftig ins Schwitzen. Die feuchte Luft aber wurde von der Norit gut nach außen transportiert – nasse Stellen, die durch Tropfwasser oder Ähnliches entstanden, wurden dank der dryprotec-Technologie im Nu wieder trocken.

Auch große Schritte und hohe Absätze waren dank des anpassungsfähigen mSTRETCH tec 4 light gut zu bewältigen. In der Höhle und dem Stollen war es bei 8° C rund 22° C kühler als draußen in der Sonne und es tropfte unablässig von der Decke. Auch hier bewies sich die Hose sehr gut und die kalte Feuchtigkeit führte zu keinem unangenehmen Tragegefühl. Verschmutzungen vom lehmigen Boden des Tunnelsystems ließen sich einfach abwischen.

Das Stretch-Material bewährt sich beim Klettern

Zwei Tage später hatte die Norit – diesmal zog ich die kurze Variante vor – Härteres zu bestehen: den anspruchsvollen Klettersteig „Allmenalp“ im Kandertal des Berner Oberlandes. Zwischen Wasserfällen und Schluchten, über spitze Felsen und Seilbrücken steigt man über rund 2,5 km Strecke und über 600 Höhenmeter vom Ausgangspunkt zur Allmenalp auf. Sonnenexponierte Wände mit überhängenden Leitern wechseln sich mit spitzen Felskanten in kühlen, schattigen Schluchten ab. Auch hier konnte sich das 4-Wege-Stretch-Material der Hose bewähren. Die stetige Steigbewegung auf den Leitern, Sprossen und Steinen führte zu keinerlei Scheuern oder nervigem Zwicken der Hose. Selbst hohes Antreten bei weiteren Absätzen war problemlos zu bewältigen.

Oben angekommen stand noch die Wanderung zur Alp Rychenbärgli an, auf welcher wir drei Tage zum Wandern und Klettern verbringen wollten. Vor der frisch zubereiteten Rösti wechselte ich die kurze gegen die lange Norit, wusch die durch die Schlucht etwas verschmutzte kurze Norit aus und hängte sie zum Trocknen in die Sonne. Dank der speziellen Beschaffenheit des Stoffes mit dryprotec hätte ich sie nach dem Essen bereits wieder anziehen können, da sie komplett getrocknet war.

Mein Fazit: Absolut empfehlenswert

Motiviert durch die Haltbarkeit und die Option, noch die kurze, frisch gewaschene Norit im Gepäck zu haben, beschloss ich, die lange Norit am nächsten Tag zum Klettern anzuziehen. Natürlich war uns bewusst, dass der Hersteller die Hose hierfür nicht geschaffen hat. Das leichte, dünne Material ist für einen so rauen Felskontakt nicht gemacht, aber es hieß ja schließlich „Härtetest“. Als die Route „Wassermaa“ (6b/7- in der letzten Seillänge) durch die Schlüsselstelle führte, überstand die Norit jedoch auch dieses Experiment mit Bravour. Einige Male musste sie hier den Kontakt zum rauen Fels der „Üschenen Flue“ erdulden und meistern.

Beide Hosen bewiesen sich und haben trotz der starken Beanspruchung keine Spuren davongetragen. Ich freue mich, endlich eine Outdoorhose gefunden zu haben, die sich so vielseitig einsetzen lässt. Bis auf die Umgewöhnung mit den 180° gedrehten Reißverschlüssen, welche sich aber eben durch höhere Sicherheit für den Tascheninhalt bewährt haben, habe ich nichts finden können, was mir nicht gefallen hätte. Beide Hosen erhalten deshalb von mir die volle Wertung und ich werde sie auf jeden Fall weiterempfehlen.